
Mit einem normalen Teleobjektiv kann man auch ohne spezielle Ausrüstung, wie z.B. einer Nachführung, den Einstieg in die Deep-Space-Fotografie wagen. Dieses Foto habe ich mit einem 300 mm Telezoom und einer DSLM mit Vollformat-Sensor aufgenommen. Das Foto ist am Ende natürlich zugeschnitten, denn mit „nur“ 300 mm bekommt man den Orion-Nebel leider nicht so schön groß abgelichtet.
Damit der Nebel, der mit bloßem Auge selbst bei klarem Himmel nur schwer zu erkennen ist, am Ende so schön leuchtet, muss man lange belichten. Da dies ohne eine Nachführung zu Sternspuren führt, muss man einen Trick anwenden: Man nimmt viele Bilder mit kurzer Belichtungszeit auf und addiert sie anschließend mit geeigneter Software zu einem Bild.
Mein „Kochrezept“
Als erstes braucht man ziemlich viele einzelne Aufnahmen:
- Kameraeinstellungen: Brennweite 300 mm, Blende f/5.6, ISO 6400, Belichtungszeit 1 Sekunde
- Lightframes: hier 1.500 Einzelaufnahmen. Jeweils nach ca. 50 Aufnahmen manuell den Ausschnitt korrigieren.
- Darkframes: Alle Einstellungen an Kamera und Objektiv unverändert lassen aber den Objektivdeckel aufsetzen und ca. 50 Aufnahmen machen.
- Bias-Frames: 50 Aufnahmen, Belichtungszeit möglichst kurz, alle anderen Einstellungen bleiben unverändert.
- Wenn man es ganz ordentlich machen möchte, macht man noch sog. Flat-Frames, die habe ich mir aber gespart.
Jetzt geht es weiter am PC:
- Alle Bilder von der Kamera überspielen, dabei Light-, Dark- und Bias-Frames in eigene Unter-Ordner sortieren.
- Für den nächsten Schritt benötigt man das Programm „Deep Sky Stakker“
- Light-Frames laden
- Dark-Frames laden
- Bias-Frames-Laden
- Register checked pictures (es sollten möglichst mehr als 100 Sterne gefunden werden)
- Prozess starten. Am Ende sollte ein relativ schwarzes Bild bei rausgekommen sein
- als 16bit TIFF speichern (embed adjustmens but do not apply)
- nun geht es weiter in Photoshop oder einem vergleichbaren Programm
- das eben gespeicherte TIFF öffnen
- Hintergrundebene duplizieren
- Tonwertkorrektur: Histogramm grob „in die Mitte“ schieben, dann alle Farbkanäle einzeln anpassen bis RGB etwa übereinander liegen
- Sättigung und Farbbalance anpassen
- Gradiationskurve anpassen für’s Feintuning